Vom Gütesiegel zu Big Data

Verständnis aus Sicht der Textilveredlung

Die Trends der neuen Saison erfahren und dabei Kunden und Vertretungen zu Jahresbeginn in unmittelbarer Nähe zu treffen, das bietet uns die Heimtexil-Messe in Frankfurt. Was die Branche wirklich beschäftigt war erst auf den zweiten Blick erkennbar.

Der Trend zur Umweltfreundlichkeit mit ökologisch und verantwortlich produzierten Wohn- und Objekttextilien wurde an den Ständen der Aussteller plakativ mit Gütesiegeln bekundet. Meistens waren es weniger anspruchsvolle Siegel. Vor allem an Ständen aus Fernost. Manche Aussteller haben sogar selbstgemachte Labels ausgestellt. Strenge und umfassendere Umweltzeichen wie Bluesign, Blauer Engel, „Eco-Management and Audit Scheme“ (EMAS) und die „Fair Wear Foundation“ (FWF) habe ich nicht gesehen.

Es ist fraglich ob Verbraucher so beurteilen können, wie fair und ökologisch die Textilien hergestellt sind. Zumal sich nur vage enthüllen lässt, wie glaubwürdig die Initiativen sind und wie unabhängig sie sich kontrollieren lassen.

Die Zeit der Blind-Dates ist vorüber.

Hersteller wollen Ihre Zulieferer kennen. Sei verlangen von Ihnen, die nachhaltige und faire Produktion unter Beweis zu stellen. Deshalb sind mache Handelsmarken Partner bei Siegeln, die besonders hohe Anforderungen in den Bereichen Glaubwürdigkeit und Umwelt erfüllen. Andere erstellen eigene Richtlinien für ihre Marke wie Puma 10For20, Nike Move to Zero oder M & S Plan A, um nur einige zu nennen. Die Herausforderungen indes liegen in der praktischen Durchführung und in der Kenntnis für die Details bei einer gewissen Fertigungstiefe.

Einigermaßen einfach ist es noch, die eingesetzten Chemikalien gegen verbotene Substanzen (RSS-Listen) abzugleichen und zu testen. Aber für die Produktionsprozesse an sich, zum Beispiel in einer Färberei, wo noch heute sehr viel Wasser und Energie zur Anwendung kommen, gibt es keine verlässlichen Parameter, um Verfahren zu klassifizieren.

Die SETEX Produktionsmanagement Software OrgaTEX liefert genau diese Kennzahlen. So weiß der Produzent ziemlich genau, wo er steht! Das funktionelle Reporting blickt zurück, um Parameter und Verbräuche gegen die Vorgaben abzugleichen. Ein Schwerpunkt liegt hierbei auf dem Energiemanagement, und dabei verstärkt auf Ressourcen der energieintensiven Wasch-, Trocken- und Fixierprozesse.

Vorausschauend vergleicht das System geplante Produktionsaufträge mit aktuellen Betriebsmitteln und Ressourcen. Die laufende Produktion wird dann mithilfe der integrierten Wissensmanagementfunktionen in Echtzeit angepasst. Das Einsparen eines Spülganges entspricht in einigen Fällen der Halbierung des Flottenverhältnisses.

Anspruchsvolle Verfahrenstechnik und moderne Steuerungen und Sensoren können oft mehr Energie sparen als der Austausch ganzer Maschinen. Und ganz nebenbei erhält man Informationen, mit denen man eine Textil-Supply-Blockchain um einen Block mit produktionstechnologischem Fußabdruck ergänzen könnte.

Wir lernen aus neuen Möglichkeiten.

Die integrierte Automatisierung für die Textilproduktion nimmt richtig Fahrt auf. Doch was bietet das größte Verbesserungspotential? Ist das Flottenverhältnis das wichtigste messbare Kriterium, um z.B. die Ausziehfärbung zu modernisieren? Wie kommt man auf relevante Parameter?

Hierzu gab es einen interessanten Vortrag bei "Textil vernetzt" auf der Frankfurter Messe Heimtextil.

Hr. Frederik Cloppenburg vom Institut für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen erklärte am Beispiel einer Karde in der Vliesstoffproduktion, wie aus Big Data der Produktion die wichtigen Parameter und Stellgrößen modelliert werden. Das ITA trainiert dazu neuronale Netze mit Produktionsdaten aus der Simulation für jeden Einstellpunkt an der Karde. Gleich danach werden die damit erreichte Waren-Qualität und der Energiebedarf bestimmt. Nach der Implementierung bekommt der Bediener Einstellungsvorschläge direkt neben den Ist-Werten angezeigt.

Funktionieren kreative Ideen besser als datengesteuerte?

Früher waren die Produktionsprozesse das große Geheimnis der Veredlungs-Spezialisten. Doch die Anforderungen bezüglich Fasern und Kunden waren weit weniger komplex. Im Beispiel des ITA Datenprojektes bestanden 90% der Arbeit in der Auswahl, Erfassung und Aufbereitung der Daten.

In Betrieben mit integrierter SETEX-Automatisierung der textilen Produktion gehört die erweiterte Erfassung von Parametern zum Stand der Technik. Mithilfe dieser Datenbasis werden zukünftig Mehrwerte durch neue Möglichkeiten weit weniger aufwendig sein.

Wenn auch Sie wissen möchten, wie Sie Ihre Produktion nachhaltig digitalisieren, sprechen Sie uns an.

Links zu Textil-Normen, Zertifikaten und Gütesiegeln

Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit

Siegelklarheit

cotton.de

greenpeace.de

Viel hilft nicht immer viel

Qualitätslabel auf der Heimtextil

Quelle: Messe Frankfurt Exhibition GmbH

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